Arbeitest Du als Pflegekraft kommt es häufig vor, dass Du außergewöhnlichen Belastungen ausgesetzt bist. Diese können sowohl körperlicher als auch psychischer Natur sein. Die Corona-Pandemie treibt dies zusätzlich auf die Spitze: Pflegekräfte sind einem enorm hohen Arbeitspensum ausgesetzt. Wir verraten Dir, wie Du hohe Belastungen und Stress besser meistern kannst und dabei nicht den Kopf verlierst.
Erkenne Deine Belastungsgrenze frühzeitig
Stress kann uns die Sicht vernebeln. Daher kann es schwierig sein, zu erkennen, wann die eigene Belastungsgrenze eigentlich erreicht ist. Doch Deine Belastungsgrenzen frühzeitig wahrzunehmen, ist wichtig. Die Anzeichen für Überlastung sind zwar von Menschen zu Mensch unterschiedlich, doch zeigen sich bei starker Belastung häufig diese gängige Beschwerden:
- Du leidest unter Konzentrationsmangel
- Du hast Schlafstörungen
- Deine Gedanken kreisen, ohne dass Du zu einem Ergebnis kommst
- Du fühlst Dich gereizt
- Du hast Angstzustände
- Du leidest unter Schweißausbrüchen
- Du hast Verspannungen
Erst mal sind diese Anzeichen kein Grund, panisch zu werden. Sie sind jedoch hilfreiche Warnzeichen. Dadurch kannst du auch Stress besser meistern. Achte also darauf, ob Du diese Reaktionen bei Dir wahrnimmst. Denn dann kannst Du mit entsprechenden Handlungen entgegenwirken, bevor der Stress negative Auswirkungen auf Deine körperliche und psychische Gesundheit hat.
Achte auf Deine Gesundheit
Wenn Du nicht fit bist, setzen Dir schon kleinere Belastungen wesentlich mehr zu. Deshalb ist es für Dich entscheidend, Dich gut um Deine Gesundheit zu kümmern. Achte daher auf folgende Punkte:
Ernähre Dich gesund auch unter hoher Belastung
Unsere Ernährung hat oft einen entscheidenden Einfluss auf unseren Gemütszustand. Beispielsweise fördern Kohlenhydrate wie Vollkornprodukte oder Kartoffeln, am besten verzehrt mit eiweißhaltigen Lebensmitteln, die gute Stimmung. Nahrungsmittel, die ungesunde Fette enthalten, sollten dagegen eher vermieden werden. Achte darauf, gesunde Fette zu Dir zu nehmen. Sie sind wichtig für Deinen Hormonhaushalt, der wiederum Deine Stimmung positiv beeinflusst. Zudem ist es wichtig, dass Du das Wassertrinken nicht vergisst.
Bewege Dich ausreichend
Achte darauf, dass Du in Bewegung bleibst. Sport hilft dabei, Stresshormone abzubauen, aber auch Rückenproblemen vorzubeugen. Auch regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft helfen dabei, auf andere Gedanken zu kommen damit Du Stress besser meistern kannst. Hierbei reicht schon eine Viertelstunde in der Pause oder nach Schichtende.
Achte auf erholsamen Schlaf
Zudem ist es wichtig, dass Du gut und erholsam schläfst. Zu wenig Schlaf wirkt sich sowohl auf Deine körperliche als auch auf Deine geistige Leistungsfähigkeit negativ aus. Tipps für besseres Ein- und Durchschlafen als Pflegekraft findest Du hier.
Lege zusätzliche Kurz-Pausen ein
Es ist ratsam, dass Du zusätzlich zu Deiner Mittagspause immer wieder Kurzpausen einlegst. Diese solltest Du alle ein bis eineinhalb Stunden für ca. fünf Minuten machen. In dieser Zeit kannst Du beispielsweise:
- Atemübungen machen
- Dich kurz mit Kollegen austauschen
- Einen Tee, Kaffee oder Wasser trinken
- Dehnübungen durchführen
- Kurz an die frische Luft gehen
Tipps zur Pausengestaltung in der Pflege findest Du auch hier.
Tausche Dich über Deine Belastung aus: Geteiltes Leid ist halbes Leid
Deinen Kollegen und Kolleginnen geht es vermutlich ähnlich wie Dir oder sie waren mit Sicherheit schon selbst in einer Situation, in der sie sich stark belastet gefühlt haben. Daher kann es hilfreich sein, wenn Du Dich mit Deinen Kolleg:innen austauschst. Dabei ist wichtig, dass ihr Euch untereinander wertschätzend und freundlich begegnet und Euch gegenseitig aufmuntert. Vielleicht kann Dir ein Kollege oder eine Kollegin auch eine Aufgabe abnehmen. Im Gegenzug kannst Du natürlich auch genauso für Deine Kollegen und Kolleginnen da sein, wenn sie Hilfe oder ein aufmunterndes Wort benötigen.
Suche Dir Hilfe bei starker Belastung
Wenn Du merkst, dass Dir einfach alles zu viel wird und Du nicht mehr mit der Belastung umgehen kannst, solltest Du Dir unbedingt Unterstützung suchen. Dies bedeutet nicht, dass Du Deinen Aufgaben nicht gewachsen bist, sondern nur, dass Du Deine körperliche und psychische Gesundheit ernst nimmst. Sprich mit Deinen Vorgesetzten und bitte um eine Änderung der Aufgabenverteilung. Wenn dies auch nicht hilft, solltest Du Dir professionelle Hilfe, beispielsweise bei einer Krisenhotline oder einer Therapeutischen Einrichtung suchen.
Gerade für Dich als Pflegekraft steht oft das Wohlbefinden anderer Menschen und Deiner Patient:innen im Mittelpunkt. Dennoch ist es enorm wichtig, dass Du Deinen Blick schulst, wann Du an Deine persönliche Belastungsgrenze kommst – und mit entsprechenden Maßnahmen Dich und Deine Gesundheit schützt.
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