Biografiearbeit in der Pflege: Ein wertvoller Blick in die Vergangenheit & Gegenwart

Biografiearbeit – trotz Zeitmangel eine immer häufige angewendete Methodik in Seniorenheimen. Der Grund hierfür? Eine gut umgesetzte Biografiearbeit erleichtert Dir die Pflege und den Umgang mit Patient:innen. Wir verraten Dir, was Du über die Biografiearbeit wissen musst und wie Du taktvoll vorgehst.

Was versteht man unter Biografiearbeit?

Unter Biografiearbeit versteht man die Beschäftigung mit der Lebensgeschichte der Patient:innen. Als Bestandteil der aktivierenden Pflege geht es darum, Patient:innen dazu anzuregen über ihre Vergangenheit zu erzählen, aber auch über Interessen zu berichten.

Warum ist die Biografiearbeit so wichtig?

Die Biografiearbeit kann, insbesondere auch bei demenzkranken Patient:innen, dabei helfen, Signale zu deuten und die Bedürfnisse der Senior:innen besser zu verstehend. Außerderm lassen sich hierdurch vorhandene Fähigkeiten und Fertigkeiten aktivieren, so dass Du diese im Rahmen der aktivierenden Pflege fördern kannst. Du ermöglichst dementen Personen so, ihre Persönlichkeit möglichst lange zu bewahren. Zudem ermöglicht sie Dir eine engere Bindung zu den Pflegebedürftigen aufzubauen.

Was gehört zur Biografiearbeit?

Die Biografiearbeit umfasst eine Vielzahl an Themenbereichen. Neben den klassischen Daten wie Name und Alter zählen auch die wichtigsten sozialen Kontakte dazu. Außerdem sind auch Erinnerungen aus der Kindheit und Wohnorte aus der Vergangenheit relevante. Des Weiteren kannst Du mit Deinen Patient:innen auch über Urlaube, Hobbies, Interessen, Gewohnheiten und auch Lieblingsspeisen, -musik, -filme sprechen.

Patienten und Pflegerin bei der Biografiearbeit.

Welche Methoden der Biografiearbeit gibt es?

Du kannst Biografiearbeit sowohl in Einzel- als auch Gruppenarbeit durchführen. Hierfür stehen Dir jeweils verschiedene Methoden zur Verfügung. Einerseits kannst Du Gespräche führen und Fragerunden veranstalten. Andererseits kannst Du Aktivitäten durchführen wie beispielsweise gemeinsames Singen, Basteln oder Spielen. Eine weitere Möglichkeit ist, dass Du gemeinsam Fotoalben mit Deinen Patient:innen betrachtest.

Was gilt es bei der Biografiearbeit zu beachten?

Es ist wichtig, dass Du Deinen Patient:innen aufmerksam zuhörst und auch aktiv nachhakst. Sei geduldig, wenn es zu Wiederholungen kommt, und Dränge die Pflegebedürftigen nicht. Sei wertneutral, denn es geht hier nicht darum, wie Du das Gesprochene findest. Fange also keine Diskussionen an. Außerdem kann es hilfreich sein Angehörige mit einzubeziehen, da diese am Besten über den Betroffenen Bescheid wissen. Sei Dir bewusst, dass es im Leben Deiner Patient:innen auch sehr emotionale oder traumatische Themen gibt. In diesen Fällen kannst Du dafür sorgen, dass sie passende Hilfsangebote erhalten.

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