Die Arbeit in der Pflege ist erfüllend und bietet eine wertvolle Möglichkeit, anderen Menschen zu helfen und sie in schwierigen Lebenssituationen zu unterstützen. Wenn Du bereits als Pflegehelfer:in tätig bist und Dein berufliches Profil erweitern möchtest, könnte der Schritt zur Pflegefachkraft genau das Richtige für Dich sein. In diesem Blogbeitrag erfährst Du, wie Du vom Pflegehelfer oder von der Pflegehelferin zur Pflegefachkraft werden kannst und welche Möglichkeiten sich Dir dabei bieten.
Was ist der Unterschied zwischen Pflegehelfer und Pflegefachkraft?
Die Hauptunterschiede zwischen Pflegehelfer:innen und Pflegefachkräften liegen in ihrer Ausbildung. Während Pflegefachkräfte wie Altenpflegekräfte oder Gesundheits- und Krankenpflegekräfte eine dreijährige staatlich anerkannte Ausbildung absolvieren, handelt es sich bei der Qualifikation zum Pflegehelfer nicht um eine staatlich geregelte Berufsausbildung. Dennoch können Interessierte durch Lehrgänge oder Fortbildungen die erforderlichen Kompetenzen erwerben. Die Dauer solcher Kurse variiert je nach Anbieter, in der Regel dauern sie ein Jahr, können aber auch bis zu zwei Jahre beanspruchen. Voraussetzungen für die Teilnahme sind ein guter Hauptschulabschluss und das Vollenden des 17. Lebensjahres.
Vom Pflegehelfer zur Pflegefachkraft: Weiterqualifizierung zur Pflegefachkraft
Allgemeines zur Weiterqualifizierung zur Pflegefachkraft
Möchtest Du Dich weiterbilden und Dein Wissen sowie Deine Gehaltsaussichten verbessern, kannst Du als Pflegehelfer:in den nächsten Schritt in Deine Pflege-Laufbahn gehen und die Weiterqualifizierung als Pflegefachkraft absolvieren. Damit einher gehen neben einer besseren Bezahlung, mehr Verantwortung am Arbeitsplatz und eine stärkere Einbindung in medizinische Belange. Hierzu musst auch Du als Pflegehelfer:in die dreijährige generalisierte Pflegeausbildung absolvieren. Wenn Du die Ausbildung zur Pflegehilfskraft mit einer guten Leistung abgeschlossen hast, besteht für Dich die Möglichkeit, die Ausbildung zur Pflegefachkraft auf zwei Jahre zu verkürzen.
Ablauf Weiterqualifizierung zur Pflegefachkraft
Bei der generalisierten Ausbildung zur Pflegefachkraft durchläufst Du einen Wechsel zwischen theoretischem Unterricht an einer Pflegeschule und praktischer Erfahrung in einem Ausbildungsbetrieb wie einer Klinik, einem Krankenhaus oder einem Altenheim. Die Ausbildungsinhalte variieren je nach Einsatzort, wobei der Fokus entweder auf der Altenpflege oder der Krankenpflege liegt. Du absolvierst auch gewisse Pflichteinsätze in verschiedenen Bereichen der Akut- und Langzeitpflege sowie in der pädiatrischen und psychiatrischen Versorgung, um die Vielfalt des Berufs kennenzulernen. In den ersten beiden Ausbildungsjahren werden für alle Auszubildenden dieselben Themen in der Schule behandelt, darunter Grundlagen der Pflege, Bewegungsförderung, Körperpflege und andere Pflegeprozesse. Es werden auch Themen wie Gesundheitsförderung, Prävention, Patientensicherheit, Rehabilitation sowie die Pflege von Kindern, Jugendlichen und psychisch erkrankten Personen behandelt.
Am Ende des zweiten Ausbildungsjahres hast Du die Wahl, entweder die generalistische Ausbildung fortzusetzen und als Pflegefachmann/-frau abzuschließen, oder Dich im letzten Jahr auf die Altenpflege oder die Kinderkrankenpflege zu spezialisieren und als Altenpflegekraft bzw. Gesundheits- und Kinderkrankenpflegekraft abzuschließen.
Weiterbildungen für Pflegehelfer:innen
Allgemeines zur Weiterbildung für Pflegehelfer:innen
Anstatt die Ausbildung zur Pflegefachkraft zu absolvieren hast Du als Pflegehelfer:in auch die Möglichkeit aufbauende Weiterbildungen in der Behandlungspflege in den Leistungsgruppen 1 und 2 zu absolvieren und weiteres Pflegewissen zu erlangen. Mit diesen Aufbaulehrgängen darfst Du einfache medizinische Aufgaben übernehmen. Die Leistungsgruppe 1 umfasst beispielsweise Blutdruck- und Blutzuckermessung, Inhalation, Injektionen und die Medikamentengabe. Die Leistungsgruppe 2 beinhaltet die Versorgung von Dekubiti bis Grad 2, medizinische Einreibung, Flüssigkeitsbilanzierung und Dermatologische Bäder. Zu den allgemeinen pflegerischen Kenntnissen gehören die Kommunikation und Beratung von Angehörigen, rechtliche Rahmenbedingungen, Hygiene und Notfallmanagement.
Vorraussetzungen und Ablauf der Weiterbildung für Pflegehelfer:innen
Um Dich in der Behandlungspflege weiterzubilden, ist es erforderlich, dass Du bereits praktische Erfahrungen von mindestens zwei Jahren vorweisen kannst. Die Weiterbildung dauert etwa drei Monate und besteht aus einem theoretischen Teil von mindestens 160 Unterrichtsstunden sowie einem praktischen Teil. Die genaue Dauer und Ausgestaltung der Weiterbildung können je nach Anbieter variieren.
Die Weiterbildung schließt Du mit einer Abschlussprüfung ab, die einen schriftlichen, mündlichen und fachpraktischen Teil umfasst. Obwohl die Weiterbildung in der Behandlungspflege bundesweit unterschiedlich geregelt ist, wird sie überall anerkannt, da sie sich an den Anforderungen des Sozialgesetzbuches orientiert.
Vorteile der Weiterbildung für Pflegehelfer:innen
Hast Du als Pflegehelfer:in eine solche Weiterbildung in der Behandlungspflege, hast Du zwar erweiterte Kenntnisse erlangt, bist aber dennoch keine voll ausgebildeten Pflegefachkräfte. Das Gehalt einer Pflegehilfskraft mit Behandlungspflege-Fortbildung liegt daher in der Regel unter dem einer examinierten Pflegefachkraft. Dennoch kannst Du mit einer finanziellen Verbesserung rechnen.