Rückenschmerzen in der Pflege – Tipps, wie Du Rückenprobleme loswirst

Ständiges Heben, Tragen und Bücken: Über 60 Prozent der Pflegekräften leiden unter Rückenproblemen. Neben der körperlichen Belastung ist auch der mentale Ballast dafür verantwortlich, dass Rückenschmerzen in der Pflege so verbreitet sind. Oft verschlimmern sich die Schmerzen so sehr, dass Pflegekräfte in ihrem Bewegungsumfang eingeschränkt sind. Du gehörst dazu? Dann haben wir Tipps, wie Du Deinen Rücken entlasten kannst.

Fehlbelastungen und Bewegungsmangel zählen zu Risikofaktoren für Rückenschmerzen.

#1 Richtiges Heben verhindert Rückenschmerzen in der Pflege

Pflegebedürftige mit körperlichen Einschränkungen haben oft nicht mehr die Kraft, sich selbst aufzusetzen. In diesem Fall musst Du sie häufig unterstützen. Das verursacht oftmals Rückenprobleme. Um das Gewicht also rückenschonend zu heben, brauchst Du die geeignete Technik – diese solltest Du bereits aus der Ausbildung kennen. Trotzdem schadet es nie einmal gelernte Methoden aufzufrischen.

Achte zu Beginn auf die richtige Grundhaltung: Entspanne Deinen Rücken und platziere die Beine schulterbreit. So hast Du einen festen Stand. Eine wichtige Faustregel, um Rückenschmerzen vorzubeugen ist, aus der Hocke zu heben. Vollführe die Bewegung langsam und nicht mit Ruck! Achte außerdem darauf, dass Dein Rücken gerade ist. Halte den Patienten oder die Patientin nahe an Deinem eigenen Körper. Damit Du regelmäßig weiter atmen kannst, sollte Deine Bauch- und Beckenmuskulatur entspannt sein. Stützt Du Erkrankte eine längere Zeit, verteile die Last auf verschiedene Positionen.

Binde den Patienten oder die Patientin in die Arbeit mit ein. So hast Du eine zusätzliche Unterstützung. Auch gibst Du ihm oder ihr das Gefühl, sich zu beteiligen. Können sich Pflegebedürftige gar nicht mehr ohne weitere Unterstützung bewegen, bitte Kollegen bzw. Kolleginnen, Dir zu helfen. Wende Dich auch an Deine Arbeitgebenden, wenn Du einen praktischen Auffrischungskurs benötigst, um Hebe- und weitere Rückentechniken zu vertiefen.

#2 Bewegung stärkt Deinen Rücken

Trotz aller Vorbeugungsmaßnahmen können sich manchmal Verspannungen bilden. Dann hilft es in den meisten Fällen, sich zu bewegen. Eine Studie aus Korea hat kürzlich gezeigt, dass einfaches Spazieren gehen Rückenschmerzen lindert. Jemand, der dreimal in der Woche für je 30 Minuten spazieren geht, hat demnach bereits weniger Beschwerden. Ergänzend kannst Du bei Rückenproblemen in der Pflege Sportkurse besuchen. Pilates und Yoga helfen dabei, den Rücken zu stärken und Schmerzen zu lindern. Beide Sportarten entspannen zudem und können Dir innere Ruhe schenken.

Yoga und Pilates senken laut Studien Deinen Blutdruck und Deine Herzfrequenz.

Du hast keine Zeit oder Motivation für einen Kurs? Kein Problem! Auf YouTube und anderen Plattformen gibt es zahlreiche Videos, wie Du Rückenübungen in Deinen Alltag einbauen kannst. Die Übungen kannst Du auch ganz bequem zuhause machen.

#3 Baue Übungen gegen Rückenprobleme in Deine Schicht

Nicht nur in der Freizeit kannst Du Deinen Rücken mit Bewegungen stärken. Auch während der Arbeit helfen einige Tricks gegen Rückenschmerzen: Strecke Dich zum Beispiel und bewege dabei Dein Becken nach vorne und hinten. Eine weitere Übung ist Fußwippen: Dabei stellst Du Dich hüftbreit hin und rollst Dich von den Fersen auf die Fußballen und wieder zurück. Im Sitzen kannst Du beispielsweise die Schultern nach vorne und hinten kreisen lassen, um Rückenprobleme vorzubeugen.

Weitere Tipps gegen Rückenschmerzen in der Pflege haben wir für Dich zusammengefasst:

  • Versuche mentalen Druck abzubauen. Wie? Das zeigen wir Dir in diesem Artikel.
  • Trage sichere, aber bequeme Schuhe.
  • Atme vor einer kurzen, heftigen Belastung ein und währenddessen aus.
  • Bringe das Pflegebett so in Position, dass die obere Kante der Matratze kurz unterhalb der Leiste steht. So vermeidest Du unangenehmes Vorbeugen.
  • Nutze beim Heben Hilfsmittel wie Lifter, Rutschbetten oder Drehscheiben.
  • Schiebe schwere Gegenstände, statt sie zu heben.
  • Massiere zwischendurch immer mal wieder Deinen Nacken.
  • Nutze Wärmflasche oder Heizkissen. Wärmetherapie hilft oft gegen Verspannungen und weitere Rückenprobleme.

Hinweis: Bitte beachte, dass wir hier keine medizinischen Ratschläge geben oder Diagnosen stellen können. Unsere Tipps sollen Dir lediglich zur Anregung bei Rückenschmerzen in der Pflege dienen. Wende Dich bei Rückenbeschwerden und Problemen umgehend an Dein ärztliches Fachpersonal.

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