1967 gründete Cicely Saunders das erste Hospiz in London – das St. Christopher’s Hospice. Die damals 49-jährige Pflegekraft hatte den Wunsch, eine Pflege schaffen, die sich auf die Bedürfnisse Sterbender konzentriert. Das ist auch das Ziel der Palliativpflege heute: Schwerkranken und sterbenden Pflegebedürftigen ein würdevolles Leben zu ermöglichen. Wie Deine Weiterbildung zur Hospiz- und Palliativpflegekraft aussieht, erfährst Du hier.
Was ist Hospiz- und Palliativpflege?
Hospize sind Einrichtungen, die sich auf die Sterbebegleitung konzentrieren. Behandelst Du also Sterbende vor Ort in einem Hospiz, nennt man das Hospizpflege. Sie ist eine Art der Palliativpflege - der Pflege von Menschen, bei denen kaum oder keine Aussicht auf Heilung besteht. Die Pflegeschwerpunkte sind Lebensqualität, Selbstbestimmung, Teilhabe und die Linderung von Symptomen und Schmerzen. Eine Heilung der Pflegebedürftigen wird nicht mehr angestrebt.
Wie sieht Deine Arbeit als Fachpflegekraft für Hospiz- und Palliativpflege aus?
Wo arbeitest Du als Fachpflegekraft für Hospiz- und Palliativpflege?
Palliativpflege kann stationär in Hospizen, Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, sowie Pflegestützpunkten erfolgen. Aber auch ambulant werden immer mehr Pflegebedürftige palliativ betreut.
Wer sind Deine Patienten bzw. Patientinnen?
Unheilbare Krankheiten können bei Menschen mit sehr hohem Alter, aber auch bei Kindern auftreten. Aus diesem Grund gibt es auch Kinderhospize, die schwerkranke Kinder behandeln. Als Palliativpatient bzw. Palliativpatientin gilt man dann, wenn keine Heilung mehr angestrebt wird, sondern nur noch das Wohlergehen der Pflegebedürftigen. Gründe für den Wechsel dieser Therapie können zwei Aspekte sein: Entweder es gibt keine oder nur zweifelhafte Heilungsmaßnahmen oder die Pflegebedürftigen haben keinen Lebenswillen mehr.
Was sind Deine Tätigkeiten als Fachpflegekraft für Hospiz- und Palliativpflege?
Deine Aufgabe als Pflegekraft in der Hospiz- und Palliativpflege ist zum einen die übliche Grundpflege: Du wäschst und bettest die Pflegebedürftigen und versorgst ihre Wunden. Zudem misst und dokumentierst Du Blutdruck oder Temperatur und verabreichst nach Absprache mit dem ärztlichen Fachpersonal Medikamente. Auch unterstützt Du Ärzte und Ärztinnen bei der Vorbereitung der Pflegebedürftigen auf diagnostische, therapeutische und operative Maßnahmen.
Die besondere Tätigkeit, die in der Hospiz- und Palliativpflege auf Dich zukommt, ist die Sterbebegleitung. Du kümmerst Dich um eine friedvolle und beruhigende Atmosphäre, tröstest Pflegebedürftige und sprichst ihnen, sowie ihren Angehörigen, Mut zu.
Zuletzt übernimmst Du noch organisatorische Aufgaben wie die Pflegedokumentation, sowie die Teilnahme an Visiten und Besprechungen.
Wie wirst Du zur Fachpflegekraft für Hospiz- und Palliativpflege?
Welche Voraussetzungen brauchst Du?
Nicht nur für Pflegebedürftige ist die Palliativmedizin ein besonderer Bereich. Auch Du als Pflegekraft wirst hier körperlich und vor allem emotional gefordert. Themen wie Krankheit, Sterben und Tod benötigen Empathie und soziale Kompetenz, aber auch die Fähigkeit, Arbeit und Privatleben zu trennen. Das bedeutet: Am Ende Deines Arbeitstages solltest Du die Arbeit auch emotional hinter Dir lassen können. Hier ist es allerdings auch genauso wichtig, Deine Gefühle und Gedanken nicht zu verdrängen! Außerdem solltest Du offen gegenüber anderen Kulturen und Religionen sein. Denn liegt eine Person im Sterben, solltest Du bereit sein, ihn oder sie auch gemäß seinem bzw. ihrem Glauben zu trösten und den Sterbeprozess so zu erleichtern. Tipps wie Du mit Trauer im Pflegealltag umgehst findest Du hier.
Aber Du brauchst nicht nur persönliche Voraussetzungen, um in der Hospiz- und Palliativpflege arbeiten zu können. Für die Arbeit in der Palliativmedizin benötigst Du zudem eine abgeschlossene Weiterbildung zur Fachpflegekraft für Hospiz- und Palliativpflege. Voraussetzungen für die Teilnahme an dieser sind ein Abschluss als Altenpflegekraft oder als Gesundheits- und Krankenpflegekraft und meist zwei Jahre an Berufserfahrung im Bereich Pflege.
Bringst Du all diese Voraussetzungen mit, musst Du nur noch etwas Geld und Zeit in Deine Weiterbildung investieren.
Was sind die Inhalte der Weiterbildung zur Hospiz- und Palliativpflegekraft?
Die Inhalte der Weiterbildung zur Hospiz- und Palliativpflegekraft unterscheiden sich je nach Einrichtung, in welcher Du sie absolvierst. Typische Lernbereiche sind allerdings:
- Grundlagen und Anwendungsbereiche der Palliativmedizin
- Qualitätssicherung
- Basale Stimulation
- Kommunikation mit schwerkranken und sterbenden Menschen
- Psychische Symptome
- Kommunikation mit Angehörigen
- Trauerphasenmodelle
- Religiöse, kulturelle und ethische Aspekte
- Schmerztherapie
- Sterberituale
- Care- and Case Management
- …
Während Deiner Weiterbildung musst Du regelmäßig an Lehrveranstaltungen teilnehmen und Leistungsnachweise erbringen. Manche Organisationen fordern zudem ein Praktikum in einer palliativen Einrichtung.
Zum Ende der Hospiz- und Palliativpflegekraft-Weiterbildung musst Du eine Prüfung ablegen. Anschließend erhältst Du ein institutsspezifisches Zertifikat.
Wie lange dauert die Weiterbildung?
Die Hospiz- und Palliativpflegekraft-Weiterbildung dauert mindestens 160 Unterrichtsstunden. In der Regel sind diese über zwei Jahre verteilt.
Du kannst die Weiterbildung berufsbegleitend, aber auch in Vollzeit oder sogar innerhalb eines Fernstudiums absolvieren.
Was sind Deine Jobaussichten als Fachpflegekraft für Hospiz- und Palliativpflege?
Durch den Fachkräftemangel und das Altern unserer Gesellschaft werden Palliativpflegekräfte immer mehr gesucht. Etwa 40 Millionen Menschen befinden sich weltweit in der palliativen Versorgung. Sie brauchen Deine Unterstützung, um ein angenehmes Ende Ihres Lebens zu erfahren.
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