Lernen, Schichtdienst, Prüfungsstress – und dann auch noch Corona. Altenpflegerin Denise hat ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft wahrlich unter besonderen Umständen meistern müssen. Mit uns hat die 20-Jährige über den Ablauf, Puppen, und Ziele gesprochen.
Denise hat es geschafft! Seit Oktober 2020 darf sie sich examinierte Altenpflegerin nennen. Auf ihrem Instagram-Kanal präsentiert die junge Frau stolz die erhaltene Urkunde, die ihren beruflichen Meilenstein nach der bestandenen Ausbildung als Pflegefachkraft auf hochwertigem Papier bestätigt.
Begonnen hat für Denise alles vor etwas mehr als drei Jahren. Genauer gesagt am 2. Oktober 2017 – der erste Schultag in der Ausbildung zur Pflegefachkraft. Sie selbst sei damals „total schüchtern“ gewesen, wie sie sich erinnert. Heute sieht das deutlich anders aus. Die Teenagerin ist zu einer jungen Frau gereift, die sich nicht nur fachlich, sondern auch menschlich weiterentwickelt hat, wie sie auf ihrem Kanal schreibt.
„Heute bin ich die selbstbewusste und zielorientierte Pflegefachkraft Denise. Mein Traum wurde wahr!“
Pflegefachkraft Denise auf ihrem Instagram-Kanal @pflegeistherz
Dass man für Träume allerdings einiges tun muss, hat die 20-jährige Altenpflegerin in ihren drei Jahren zur Ausbildung als Pflegefachkraft auch gespürt. Für die junge Frau war die Zeit geprägt von „Schweiß, Tränen, Ehrgeiz, Engagement, Wissensdurst und Disziplin.“
Ausbildung zur Pflegefachkraft: Die Lehrinhalte zur Altenpflegekraft
Die Ausbildung zur Pflegefachkraft als Altenpflegekraft kategorisiert das Portal ausbildung.de wie folgt:
1. Lehrjahr
- Erwerb von berufsspezifischem Wissen (Werte, Normen, ethisches Wissen)
- Pflegemethoden
- Planung, Dokumentation und Evaluierung von Pflegemaßnahmen
2. Lehrjahr
- Medizinische Grundlagen
- Tagesplanung bzw. Lebensgestaltung mit Senioren und Seniorinnen
- Rehabilitationskonzepte
3. Lehrjahr
- Betriebliche Zusammenhänge in der Pflege
- Beachtung rechtlicher und institutioneller Rahmenbedingungen
- Staatliche Abschlussprüfung
Achterbahnfahrt mit Happy End: So erlebte Denise ihre Ausbildung
Den harten Lehrplan hat Denise noch heute genau in Erinnerung. „Schon im ersten Jahr war alles sehr viel, vieles baute aufeinander auf und im zweiten Ausbildungsjahr wurde es noch detaillierter. Im letzten Jahr gab es noch einen großen Dozentenwechsel und Corona mit Online-Unterricht. So hat man viel zu Hause gesessen und sich mit Lehrbüchern auch einiges selbst aneignen müssen, weil man nicht immer persönlich fragen konnte. Mein Betrieb hat mich aber dabei unterstützt und mir die Lernzeit ermöglicht“, so das Fazit der 20-Jährigen.
Zwar spricht Denise bei ihrer Ausbildung zur Pflegefachkraft von einer tränenreichen Zeit, gar von einer „Achterbahnfahrt“, bleibt dabei aber auch positiv. Es sei auch eine schöne Erfahrung gewesen. „Ich konnte viel lernen“ und auch negative Dinge, die nicht so gut liefen, hätten sie weitergebracht, so die 20-Jährige. Dabei spielt die Pflege-Influencerin auch auf die besonderen Umstände in Zeiten von Corona an.
Prüfungen als Pflegefachkraft: Von Abstandhalten bis zur Puppenbehandlung
Denn bereits die schriftliche Prüfung hat unter besonderen Umständen stattgefunden. Abstand halten, Maske tragen, Fragen beantworten. Ungewöhnlicher wurde es dann gar noch in der Praxis. Denn praktizieren durfte die Pflegefachkraft aufgrund der Ansteckungsgefahr nicht etwa an einem Menschen, sondern an einer Puppe. Bereits am Vortag hatte die 20-Jährige eine komplette Ausarbeitung über den Patienten und die Aktivierung erstellt. „Sieben Stunden habe ich dafür benötigt“, erinnert sie sich.
Doch plötzlich mit einer Puppe zu kommunizieren, war für Denise nach eigenen Aussagen „ungewohnt und eine totale Umstellung.“ Ihr fiel es schwer mit dem leblosen Objekt genauso zu sprechen, wie mit einem Menschen. Und das auch noch in einer Ausnahmesituation, in der einem das Herz ohnehin schon höher schlug. „Es gelang mir in der Prüfung aber sehr gut.“ Bewertet wurde hierbei die Kommunikation, Empathie, Hygiene und fachliche Kompetenz im Umgang mit ‚dem Patienten bzw. der Patientin‘. Es folgte danach ein Fachgespräch mit den Prüfenden, das die Altenpflegerin ebenfalls mit Bravour meisterte. Geprüft wurde Denise dabei in Rechtskunde, Anatomie und Altenpflege als Beruf.
Vor drei Monaten ist Denise für ihre Mühen mit dem bestandenen Examen belohnt worden. Am Ende ihrer Ziele ist die ehrgeizige Fachpflegekraft aber noch lange nicht. „Mein Hauptziel wäre Palliativ-Care-Fachkraft“, sagt sie. Es ist also gut möglich, dass in wenigen Jahren bald ein weiteres Foto mit Kleid und Urkunde die Instagram-Pinnwand der Altenpflegerin ziert. Wir wünschen Dir hierbei viel Erfolg und drücken die Daumen.