Neue Ausbildung Pflegefachmann und Pflegefachfrau: Aufbau und Inhalte

Seit dem ersten Januar 2020 wurde die Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege zu einer generalistischen Ausbildung zusammengeführt. Somit gibt es fachlich nicht mehr getrennte, sondern nur noch eine Ausbildung zum sogenannten Pflegefachmann oder zur Pflegefachfrau. Wie der überarbeitete Ausbildungsberuf genau aufgebaut ist, zeigen wir Dir in diesem Beitrag.

Was sind die Tätigkeiten eines Pflegefachmanns / einer Pflegefachfrau?

Grund für die neue Pflegeausbildung sind die steigenden Anforderungen an Pflegekräfte. Deshalb sollst Du als Pflegefachkraft künftig in der Lage sein, jeden Menschen – egal ob jung oder alt – zu versorgen. Heißt also, die Auszubildenden lernen alle Pflegebereiche kennen. Als Pflegefachmann oder Pflegefachfrau führst Du dann zum Beispiel ärztliche Anordnungen durch, assistierst bei ärztlichen Maßnahmen und dokumentierst Daten von Pflegebedürftigen. Typische Einsatzorte für Dich als Pflegefachkraft sind unter anderem Krankenhäuser, Altenwohnheime und Hospize.

Welche Voraussetzungen brauchst Du für die Ausbildung zur Pflegefachkraft?

Der Pflegeberuf fordert Dich emotional und körperlich. Daher solltest Du als Pflegefachmann oder Pflegefachfrau bestimmte persönliche Eigenschaften mitbringen:

Deine Patienten und Patientinnen sind stets auf Deine Unterstützung angewiesen. Daher solltest Du Menschen gerne helfen wollen.

Viele Pflegebedürftige haben Sorgen und Ängste. Ein gutes Einfühlungsvermögen ist also gefragt.

Einige Tätigkeiten lassen sich nur zusammen mit Kollegen bzw. Kolleginnen gut bewältigen. Es sollte Dir also Spaß machen, im Team zu arbeiten.

Neben Deinen persönlichen Voraussetzungen gilt es, noch weitere beruflich notwendige Anforderungen zu erfüllen. Um eine Ausbildung als Pflegefachmann oder Pflegefachfrau beginnen zu können, brauchst Du einen mittleren Schulabschluss oder einen Hauptschulabschluss mit mindestens zwei Jahren Berufserfahrung. Ein Einstieg ist aber auch möglich, wenn Du eine erfolgreich abgeschlossene, zehnjährigen Schulbildung mitbringst.

Wie läuft die Ausbildung zum Pflegefachmann / zur Pflegefachfrau ab?

Fast 54.000 Personen haben die Ausbildung zum Pflegefachmann / zur Pflegefachfrau bereits begonnen.

Insgesamt dauert Deine Ausbildung drei Jahre in Vollzeit oder fünf Jahre in Teilzeit. Wie in anderen Ausbildungsberufen durchläufst Du einen Wechsel aus Theorie und Praxis. Für die theoretische Ausbildung besuchst Du eine Pflegeschule. Deine praktischen Erfahrungen sammelst Du hingegen in einem Ausbildungsbetrieb. Dieser kann eine Klinik, ein Krankenhaus, ein Altenheim oder eine andere soziale oder medizinische Einrichtung sein.

Welche Ausbildungsinhalte werden Dir in der Praxis vermittelt?

Die angepasste Ausbildung zum Pflegefachmann oder zur Pflegefachfrau wird oft kritisiert. Denn Auszubildende können sich nicht mehr gleich zu Beginn der Ausbildung auf einen Bereich festlegen – also auf die Kranken-, Kinderkranken-, oder Altenpflege. Allerdings kannst Du Dich immer noch durch die Wahl Deines Ausbildungsortes spezialisieren. Denn im praktischen Teil Deiner Ausbildung werden Dir je nach Einsatzort unterschiedliche Fertigkeiten vermittelt. Wenn Du also in einem Altenheim arbeitest, liegt der Fokus logischerweise auf der Altenpflege – in einem Krankenhaus eher auf der Krankenpflege.

Während der Ausbildung kommen auch Pflichteinsätze hinzu, sodass Du auch an anderen Orten eingesetzt wirst. Diese Einsätze finden in der stationären und ambulanten Akut- und Langzeitpflege und in der pädiatrischen und der psychiatrischen Versorgung statt. So lernst Du alle möglichen Einsatzorte eines Pflegefachmanns oder einer Pflegefachfrau auch in der Praxis kennen.

Welche Ausbildungsinhalte werden Dir in der Schule vermittelt?

Unabhängig Deines Einsatzortes werden in der Schule in den ersten zwei Jahren dieselben Themen für alle Auszubildenden gelehrt. Im ersten Ausbildungsjahr besprecht ihr dabei vor allem Grundlagen der Pflege. Hinzu kommen Themen wie BewegungsförderungKörperpflege und bestimmte andere Pflegeprozesse.

Blutdruck zu messen, ist eine Standardaufgabe im Pflegeberuf. Eine kurze Einführung findest Du hier.

Außerdem besprecht ihr eure Erfahrungen regelmäßig. Viele Aufgaben sind vermutlich noch ungewohnt und vielleicht sogar unangenehm. Das soll Dir dabei helfen, mit eventuell unbehaglichen Emotionen umzugehen.

Weitere Themen, die Du in der Ausbildung lernst, sind Gesundheitsförderung und PräventionPatientensicherheitRehabilitation, Pflege von Kindern und Jugendlichen sowie die Pflege von psychisch erkrankten Personen.

Nach den ersten beiden generalistischen Ausbildungsjahren hast Du dann die Wahl: Du kannst Dich im letzten Drittel Deiner Ausbildung entscheiden, ob Du die generalistische Ausbildung weiterführst. Dann erhältst Du einen Abschluss als Pflegefachmann/-frau. Oder Du spezialisierst Dich in Deinem letzten Ausbildungsjahr auf die Altenpflege oder die Kinderkrankenpflege. Dann schließt Du Deine Ausbildung jeweils als Altenpflegekraft oder Gesundheits- und Kinderkrankenpflegekraft ab. Solltest Du also während Deiner Ausbildung merken, dass Du Dich besonders für die Pflege älterer Menschen oder die Pflege von Kindern und Jugendlichen begeisterst, dann kannst Du einen dieser beiden Punkte als Spezialisierung in Deinem dritten Lehrjahr wählen.

2019 haben etwa 54 Auszubildende je 10.000 Einwohnenden eine Ausbildung im Bereich Pflege abgeschlossen.

Um Dir einen Überblick über die verschiedenen Abschlüsse zu verschaffen, haben wir Dir die wichtigsten Punkte zusammengefasst:

Pflegefachmann / -frau

  • Möglichkeit zum Arbeiten als Kranken-, Kinderkranken-, und Altenpflegekraft
  • Anerkennung in der EU
  • Pflegeaufgaben je nach Einsatzort

Altenpflegekraft

  • Möglichkeit zum Arbeiten als Kranken-, Kinderkranken-, und Altenpflegekraft
  • Keine Anerkennung in der EU
  • Pflege und Betreuung älterer Menschen, Unterstützung von Alltagsbewältigungen, Therapeutisch-medizinische Maßnahmen, Psychosoziale Betreuung

Gesundheits- und Krankenpflegekraft

  • Möglichkeit zum Arbeiten als Kranken-, Kinderkranken-, und Altenpflegekraft
  • Keine Anerkennung in der EU
  • Beobachten des Gesundheitszustands von Kindern, Durchführung ärztlich veranlasster Behandlungen, Assistieren bei Behandlungen, Gespräche mit Eltern

Trotz Deiner Spezialisierung ist es Dir also möglich, in allen Pflegebereichen zu arbeiten. Allerdings sind die spezialisierten Ausbildungen nur in Deutschland anerkannt. Zudem werden Dir im dritten Ausbildungsjahr nur noch Inhalte für Deine ausgewählte Pflegebedürftigen-Gruppe vermittelt. Überlege Dir also genau, ob und wie Du Dich spezialisieren willst.

Was verdienst Du in der Ausbildung zum Pflegefachmann / zur Pflegefachfrau?

Sofern Deine Ausbildung tariflich vergütet ist, verdienst Du bereits im ersten Jahr Deiner Ausbildung monatlich etwa 1.165 Euro, im zweiten Jahr circa 1.230 Euro und im dritten Jahr 1.330 Euro pro Monat. Je nach Bundesland können sich diese Gehaltsstufen jedoch unterscheiden. Außerdem kommt es darauf an, ob Du bei Deinem Ausbildungsbetrieb einen Tarifvertrag hast.

Einen Gehaltsrechner für die Altenpflege haben wir auf unserer Seite für Dich bereitgestellt. Klicke Dich einfach hier rein!

Der Beruf eines Pflegefachmanns oder einer Pflegefachfrau ist genau dann die richtige Entscheidung für Dich, wenn Du Dich gesellschaftlich engagieren möchtest. Leider erhält nicht jede Pflegekraft die Wertschätzung, die sie verdient. Wir bei consil med wollen das ändern. Wenn Du als examinierte Pflegekraft an Deinem Arbeitsort nicht die Wertschätzung bekommst, die Du Dir durch Deine harte Arbeit verdient hast, dann registriere Dich jetzt kostenlos und unverbindlich bei uns!

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Tags

Ausbildung, pflege, pflegekraefte


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