Offen, voller Begeisterung, aber auch kritisch äußert sich Florian zum Beruf von Altenpflegekräften. Der 36-Jährige ist seit August 2020 Teil der consil-med-Familie. Mit uns spricht er über seine Aufgaben und Verbesserungspotenziale in der Pflege. Außerdem erklärt er, wie man seiner Meinung nach den Beruf attraktiver machen könnte.
Angefangen hat alles mit „dem jüngsten Soldaten Deutschlands“, scherzt Florian. Im Wehrdienst war er im Sanitätsdienst tätig. Dort hat er sich um das Baby der Oberstabsärztin gekümmert, da sie keinen Mutterschutz nehmen konnte. Daraufhin wurde Florian sogar Taufpate des „kleinen Soldaten“. „Anschließend kam der Wunsch in die Pflege zu gehen“, erzählt Florian, der zuvor als Maurer arbeitete.
„Mit einigen Ärzten und Angehörigen entwickeln sich sogar Freundschaften.“
Florian H., Altenpfleger, über Personen in seinem Beruf
Die Altenpflege ist total vielfältig
Fünfzehn Jahre sind seitdem vergangen. Seit 2009 ist Florian ausgebildete Altenpflegekraft, arbeitete fortan freiberuflich und nun in der Zeitarbeit. Was ihn an seinem Beruf begeistert? „Die Menschen. Die Personen, die du in der Pflege triffst, das ist so unglaublich einfach.“ Der 36-Jährige strahlt über das gesamte Gesicht und ergänzt: „Mein Job ist einfach saugeil“. Eine Aussage, die deutlich macht, dass die Pflege für ihn mehr als nur ein Job ist.
In Deutschland gibt es über 600.000 Altenpflegekräfte.
Das sind Florians Aufgaben in der Altenpflege
Freude findet Florian aber nicht nur an den interessanten Menschen, sondern auch am Privileg, etwas zurückgeben zu dürfen. Auch wenn er nach eigenen Angaben keine „Lieblingsaufgabe“ hat. Seinen Arbeitsalltag gliedert er wie folgt:
Morgendliche Frühschicht: | Mittägliche Frühschicht: | Spätschicht: | Nachtschicht: |
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Grundpflege, zum Beispiel Körperpflege, Mobilität | Infrastrukturelle Tätigkeiten, etwa Visiten, Küche usw. | Betreuung beim Abendessen | Infrastrukturelle Tätigkeiten |
Versorgung der Pflegebedürftigen | Betreuung beim Mittagessen und Medikamentenausgabe | Medikamentenausgabe | Rundgänge |
Medikamentenausgabe | Betreuung der Pflegebedürftigen beim Kaffeetrinken | Pflegebedürftige ins Bett bringen (Grundpflege, zum Beispiel Zähne putzen) | Betreuung einzelner Pflegebedürftigen, die nicht schlafen können |
Betreuung beim Frühstück (z. B. Essen mundgerecht zubereiten) | Übergabe mit Spätschicht | Übergabe mit Nachtschicht |
17 Prozent der Menschen in der Altenpflege sind Männer.
Männerquote und Hierarchien: Verbesserungspotenzial in der Pflege
Florian arbeitet bei consil med seit August 2020 in einem Altenheim bei Aschaffenburg, das etwa 40 Bewohnende hat. „Die Größe ist optimal, man kann super arbeiten und behält den Überblick. Der Altenpfleger kennt viele Heime mit weitaus mehr Bewohnenden. Sind es aber zu viele, könne man keine Pflegequalität mehr garantieren.
Gerade der Pflegenotstand mache es laut Florian unmöglich, sich um Hunderte von Erkrankten zu kümmern. „Deshalb sollte es auch eine Männerquote in der Pflege geben.“ Er glaube, dass sich dann einfacher anständige Tarife und Arbeitszeiten in der Branche etablieren lassen. Und diese seien der bisherigen „Frauendomäne Pflege“ verwehrt geblieben. Um den Beruf für Pflegekräfte zusätzlich attraktiver zu gestalten, sieht Florian eine Chance in modernen Technologien. Diese könnte man in Altenheimen integrieren – zum Beispiel Roboter, die dabei helfen, Bewohnende umzulagern.
Die Probleme im Pflegebereich beschäftigen den 36-Jährigen sehr. Dennoch weiß Florian auch zu schätzen, was er an seinem Arbeitsplatz hat. „Ich bin aktuell sehr zufrieden, kann nach der Arbeit gut abschalten, habe interessante Kollegen und tolle Bewohner.“ Und trotz turbulenter Zeiten habe er einen sicheren Arbeitsplatz.