Demenz stellt sowohl für die Patient:innen selbst als auch für alle Beteiligten, wie Angehörige und Pflegende, oft eine große Herausforderung dar. Als Pflegende:r stößt auch Du sicherlich des Öfteren an Deine Grenzen. Deshalb haben wir für Dich Tipps & Tricks gesammelt, die Dir im Umgang mit Deinen demenzkranken Patient:innen helfen sollen.
Hintergründe von Aggressionen bei Demenz
Durch die Veränderung bestimmter Gehirnareale kommt es bei rund der Hälfte der an Demenz Erkrankten zu aggressiven Verhaltensweisen. Hinzu können Frustrationen aufgrund des Verlusts kognitiver Fähigkeiten sowie veränderte Wohnumgebungen oder andere Umweltfaktoren die Stimmung der Betroffenen verschlechtern.
Tipps für den Umgang mit Aggressionen bei Demenzkranken
1. Verlasse die Situation
Um die Situation zu entschärfen, ist es oft hilfreich, diese kurzzeitig zu verlassen. Teile Deinem Patienten oder Deiner Patientin mit, dass Du Dich kurz entschuldigen musst, aber gleich wiederkommst. Diese kurze Pause ermöglicht beiden Parteien, sich zu beruhigen.
2. Atme tief durch
Ein bewusstes, langsames Ein- und Ausatmen beruhigt Dein vegetatives Nervensystem. Dadurch reagierst Du ruhiger und gelassener auf die Stimmungslage Deiner Patient:innen.
3. Bleibe respektvoll und wertschätzend trotz Aggression
Wirke deeskalierend auf den Patienten oder die Patientin ein und zeige Respekt und Wertschätzung. Begegne ihnen dabei ohne Vorurteile und nehme ihre Gefühle unabhängig von der Erkrankung wahr. Zeige Dich empathisch und symbolisiere das Du den Erkrankten oder die Erkrankte ernst nimmst.
4. Sei vorsichtig mit Berührungen
Berührungen sollten vorsichtig eingesetzt werden, da manche Patient:innen in aggressiven Stimmungen empfindlich darauf reagieren könnten oder sie sogar als Angriff werten. Vor allem Berührungen am Kopf oder Gesicht sind keine gute Idee.
5. Tausche Dich über Aggressionen aus
Vielleicht gelingt es Dir nicht immer Dich so professionell zu verhalten, wie Du es gerne tun würdest oder eine Situation geht Dir besonders nahe. In solchen Fällen kann der Austausch mit Kolleg:innen eine große Stütze sein. Oftmals ist es hilfreich, sich mit anderen Pflegekräften auszutauschen, da sie ähnliche Situationen bereits erlebt haben und Dir wertvolle Tipps geben können.