Wie hoch ist in der Altenpflege das Gehalt? Wie viel verdient man während der Ausbildung oder nach dem Examen? Wie kann ich mein Gehalt verbessern? Wenn Du Dir auch diese Fragen stellst, dann wollen wir Dir mit diesem Artikel gerne weiterhelfen.
Gehalt in der Altenpflege: Das verdient ein Azubi
Besonders der finanzielle Aspekt ist in der Ausbildung als Altenpflegekraft attraktiv. Schon im ersten Lehrjahr übersteigt das monatliche Bruttogehalt die 1.000-Euro-Schwelle und kann im Abschluss-Lehrjahr sogar auf bis zu 1.500 Euro brutto pro Monat ansteigen, wie das Portal ausbildung.de informiert. Weshalb die Ausbildung so gut vergütet wird, hat insbesondere folgende Gründe:
- Unregelmäßige Arbeitszeiten mit Schichtwechseln.
- Hohe Belastung im Beruf.
- Fachkräftemangel.
Das jährliche Gehalt beläuft sich in der Ausbildung zur Altenpflegekraft somit auf 16.080 bis 18.036 Euro brutto.
Nach der Ausbildung: Das ist Dein Einstiegsgehalt
Das Portal ausbildung.de beziffert die Gehaltsmöglichkeiten von Berufseinsteiger:innen in der Altenpflege auf bis zu 3.304 Euro brutto im Monat ohne Zuschläge.
Das Durchschnittsgehalt von Fachkräften aus der Altenpflege liegt im Schnitt bei etwa 3.723 Euro. Das entspricht einem durchschnittlichen Jahreseinkommen von 44.677 Euro, so jobvector.de.
Es gibt allerdings einige Faktoren, die den Lohn eines Altenpflegers stark erhöhen können: Dazu zählen Berufserfahrung, Tarifoption, Weiterbildung und Anstellungsart, wie in den folgenden Abschnitten erklärt.
Wieviel bekommt eine Altenpflegekraft mit Tarifvertrag?
Gehaltsstrukturen im öffentlichen Dienst (Tarifvertrag) unterscheiden sich von denen aus kirchlichen und privaten Einrichtungen (kein Tarifvertrag). Folgende Abstufungen können hierbei laut dem Portal praktischarzt.de getroffen werden:
- Öffentlicher Dienst: 3.304 bis 3.776 Euro.
- Kirchliche Einrichtungen: 3.304 bis 3.490 Euro.
- Private Arbeitgebende: 2.999 bis 3.464 Euro.
Für öffentliche Einrichtungen gilt der TvöD (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst). Die Pflege ist hierbei im TvÖD – Pflege (P), einer Untergliederung, eingeteilt. Der Berufssektor Altenpflege gehört in die Entgeltgruppe P7, welche in verschiedene Stufen eingeteilt ist. Das Einstiegsgehalt beläuft sich in der Altenpflege auf 3.304,69 Euro in Stufe 2, da die erste Stufe gestrichen worden ist. Je nach Betriebszugehörigkeit können Mitarbeitende in die nächste Stufe wechseln.
Stufe | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 |
---|---|---|---|---|---|
Gehalt im TvöD-P – Entgeltgruppe P7 (Jahr 2024) | 3.304,69 Euro | 3.490,40 Euro | 3.776,15 Euro | 3.919,00 Euro | 4.066,15 Euro |
Wechseloption | Ein-gruppierung mit Berufs-erfahrung von mindestens einem Jahr | Wechsel nach 2 Jahren in Stufe 2 möglich | Wechsel nach 3 Jahren in Stufe 3 möglich | Wechsel nach 4 Jahren in Stufe 4 möglich | Wechsel nach 5 Jahren in Stufe 5 möglich |
Schicht, Tarif und Zeit: Zuschläge in der Pflege
Sofern eine Bezahlung nach dem TvöD-P erfolgt, erhalten Altenpflegekräfte zusätzlich zum Grundgehalt teils abgabenfreie Zuschläge. Dazu zählen zum Beispiel:
- Ortszulage
- Schichtzulage
- Tarifzulage
- Psychiatriezulage
- Nachtzuschlag
Die Höhe der jeweiligen Zuschläge ermittelt sich am Alter, dem Familienstand, der Dienststufe und Arbeitszeit. Ein Großteil der Krankenhäuser bezahlt auch eine Betriebsrente. Besonders die Zeitzuschläge bilden in der Pflege einen großen Faktor. Bezahlt werden diese für das Arbeiten an Sonn- und Feiertagen sowie an Samstagen, Heiligabend und Silvester sowie bei Nachtarbeit. Vergütet wird meist ein prozentual festgelegter Prozentsatz des Stundenlohns – in bestimmten Höchstgrenzen sogar steuer- und sozialabgabenfrei:
- Nachtarbeit (23-6 Uhr): 25%
- Von 0 bis 4 Uhr: 40%
- An Silvester ab 14 Uhr sowie an gesetzlichen Feiertagen: 125%
- Arbeit an Heiligabend ab 14 Uhr sowie am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag und am 1. Mai: 150%
Der Zeitzuschlag kann jedoch auch durch Freizeitausgleich erfolgen.
Verdienst-Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Altenpflegekräften
Der Gehaltsunterschied nach Geschlecht, also zwischen Frau und Mann, in der Altenpflege ist im Vergleich zu anderen Berufen verhältnismäßig gering, wie die Bundesagentur für Arbeit schreibt. Demnach verdient eine Frau im bundesweiten Durchschnitt 3.000 Euro brutto. Ein männlicher Altenpfleger hat monatlich etwa 122 Euro mehr auf dem Gehaltszettel.
Etwa 4 von 5 Pflegekräften in der Altenpflege sind weiblich.
Quelle: Blickpunkt Arbeitsmarkt: Arbeitsmarktsituation im Pflegebereich. Mai 2024.
Doch warum gibt es die sogenannte Gender-Pay-Gap in der Pflegebranche? Wie bereits erklärt, spielt die Berufserfahrung eine wichtige Rolle in der Zusammensetzung des Gehaltes. Bei Frauen kommt es allerdings viel häufiger zu Erwerbsunterbrechungen, beispielsweise durch eine Mutterschaft oder die Kindererziehung, wodurch diese ihren Beruf für eine bestimmte Zeit aufgeben oder auf ein Teilzeitmodell umsteigen. Auch das kann wiederum dazu führen, dass weibliche Pflegekräfte nicht so sehr in der Hierarchie der Pflegeeinrichtung aufsteigen können.
Zwar arbeiten in der Pflege zum Großteil Frauen, in den Führungspositionen sitzen jedoch vermehrt Männer. Insbesondere in Pflegeheimen sind etwa 61,2 Prozent der Führungskräfte männlichen Geschlechts. In der Tagespflege gestaltet sich die Situation ähnlich. Einzig in ambulanten Pflegediensten übernehmen Frauen häufiger das Kommando, wie aus einem Bericht von pflegemarkt.com hervorgeht.
Wo verdienen Altenpflegekräfte das meiste Gehalt?
Auch von Bundesland zu Bundesland unterscheidet sich das Gehalt in der Altenpflege deutlich. Während man in Hessen, Baden-Württemberg und Bayern den höchsten Bruttoverdienst erreichen kann, rangieren die Pflegekräfte in Sachsen und Sachsen-Anhalt als Schlusslichter in der Auflistung. Wir verschaffen einen Überblick, basierend auf den Daten des Portals gehalt.de.
Gehalt als Altenpfleger:in in Deutschland
Diese Grafik zeigt die Gehaltsverteilung eines Altenpflegers nach Bundesländern.
Brutto-Netto-Rechner: Das verdienst Du als Altenpflegekraft netto
Nun haben wir Dir aufgezeigt, was Du als Altenpflegekraft brutto verdienen kannst. Wenn Du jetzt noch wissen möchtest, wieviel Du als Nettolohn (ohne Zulagen) bekommst, dann hilft Dir unser Brutto-Netto-Rechner weiter.
Tipps für mehr Gehalt in der Pflege
Wir haben mittlerweile schon viel über den Verdienst in der Altenpflege erzählt. Als letztes wollen wir euch noch nützliche Tipps mitgeben, mit denen Ihr euer Gehalt steigern könnt:
- Bleibt interessiert! Durch Fort- und Weiterbildungen kann man sein Gehalt gezielt steigern, beispielsweise zur Hospiz- und Palliativpflegekraft.
- Und wer noch höher hinaus möchte: Als Führungskraft verdienst du durchschnittlich 7.000 Euro brutto jährlich dazu (Quelle: jobvector.de)
- Geduld: Auch, wenn es am Anfang nicht leicht ist, je länger Du arbeitest, desto mehr Erfahrung gewinnst Du. Dadurch steigert sich auch dein Wert, wodurch du mehr Gehalt bekommen bzw. verlangen kannst
- Anstellungsart wechseln: In der Zeitarbeit verdienen Pflegekräfte wesentlich mehr. Wenn du mehr darüber wissen möchtest, dann klicke Hier.
- Kenne Deinen Wert: Anhand deiner individuellen Berufserfahrung kannst du recherchieren, wieviel Gehalt dir zustehen würde. Dazu kann man verschiedene Gehaltsrechner verwenden, beispielsweise unseren Brutto-Netto-Rechner . Daran kannst Du sehen, ob Du mehr Geld von deinem Arbeitgeber:in verlangen könntest.
- Damit Du bei einer Gehaltsverhandlung vorbereitet bist, solltest du versuchen deine Erfolge, deine Leistung zu dokumentieren, damit Du nachweisen kannst, wie wertvoll Du bist.
Wir hoffen, dass wir Dir etwas weiterhelfen konnten. Hast du noch Fragen? Dann kannst Du uns auf dem Button rechts unten direkt kontaktieren ❤
Die Angaben sind aktuell aus dem Jahr 2024.