Maria ist gerade mal 25 Jahre alt und hat die wohl erschütterndste Diagnose bekommen: Sie hat Krebs. Was Maria nun braucht, ist Beistand und kompetente medizinische Betreuung. Eine Weiterbildung zur Fachkrankenpflegekraft für Onkologie hilft Dir als Pflegekraft, Krebserkrankte richtig zu versorgen. Alles über die Arbeit als Pflegekraft in der Onkologie und den Ablauf der Weiterbildung erfährst Du hier.
Was ist Onkologie?
Das Wort „Onkologie“ setzt sich zusammen aus dem griechischen Wort „onkos“ für „Geschwulst“ und der griechischen Wortendung „logie“, was für die Wissenschaft eines bestimmten Faches steht. Demnach ist die Onkologie die „Wissenschaft der Geschwülste“ oder moderner ausgedrückt: „Die Wissenschaft der Tumorerkrankungen“. Heutzutage wird die Onkologie also als Oberbegriff für die gesamte Betreuung von Krebserkrankten verstanden. Das Ziel der Onkologie ist, im besten Fall, die Heilung der Pflegebedürftigen. Dies ist beispielsweise durch die Entfernung oder die Zerstörung des Tumorgewebes möglich. In vielen Fällen ist eine Heilung allerdings kaum möglich oder ausgeschlossen. Dann ist Ziel der onkologischen Pflege, die Lebenszeit der Pflegebedürftigen zu verlängern und sie palliativ zu betreuen.
Wie sieht Deine Arbeit als Fachkrankenpflegekraft für Onkologie aus?
Wo arbeitest Du?
Als Fachkrankenpflegekraft für Onkologie kannst Du zum einen stationär in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, Pflegestützpunkten und auch Hospizen arbeiten.
Viele Krebserkrankte haben jedoch auch noch die Chance auf ein eigenständiges Leben, da die Krankheit sehr langwierig sein kann. Deshalb bieten zudem viele ambulante Pflegedienste onkologische Betreuungen an.
Wer sind Deine Patienten bzw. Patientinnen?
Laut Statistiken erkrankten 2014 in Deutschland etwa 300.000 Menschen ab einem Alter von 65 und älter an Krebs. Bei den 20-Jährigen und jüngeren waren es nur rund 2.300. An diesen Zahlen kannst Du erkennen, dass vor allem ältere Menschen Krebs bekommen und somit onkologisch behandelt werden müssen. Allerdings solltest Du auch darauf gefasst sein, junge Erwachsene, Jugendliche und Kinder zu pflegen.
Als Fachkrankenpflegekraft in der Onkologie kannst Du krebskranke Menschen auf Ihrem Weg begleiten.
Was sind Deine Tätigkeiten?
Als Fachkrankenpflegekraft für Onkologie übernimmst Du Aufgaben wie das Messen von Blutdruck und Temperatur, das Verabreichen von Medikamenten und Chemotherapeutika und das Assistieren bei Punktionen, Infusionen, sowie Bestrahlungen.
Zudem bist Du therapeutisch für Deine zu versorgenden Personen und deren Angehörigen da. Du tröstest sie bei Schmerzen und Angst, sprichst ihnen Mut zu und beantwortest pflegerische, sowie organisatorische Fragen.
In der Onkologie stehst Du in nahem Kontakt mit ärztlichem Fachpersonal und anderen Pflegekräften, mit denen Du Dich fachlich austauschst. Daneben stellst Du außerdem Kontakte zu beispielsweise Selbsthilfegruppen her. Zuletzt übernimmst Du organisatorische Tätigkeiten wie die Pflegedokumentation.
Welche besonderen Herausforderungen muss eine Fachkrankenpflegekraft für die Onkologie bewältigen?
2016 litten laut Statista etwa 490.000 Menschen in Deutschland an Krebs. Fast die Hälfte der Erkrankten starben. Aus diesem Grund wird Krebsforschung stark gefördert. Dadurch entwickeln sich laufend neue Therapien und Medikamente. Du solltest deshalb für ständig neue Entwicklungen offen sein.
Zudem ist die Kommunikation in der Onkologie eine besondere Herausforderung. Denn eine Krebserkrankung ist für Pflegebedürftige und Angehörige eine emotionale Ausnahmesituation. Du musst dennoch Informationen und auch schlechte Nachrichten so vermitteln können, dass diese verstanden und verarbeitet werden können.
Als Pflegekraft in der Onkologie solltest Du viel Einfühlungsvermögen besitzen.
Wie wirst Du zur Fachkrankenpflegekraft für Onkologie?
Welche Voraussetzungen brauchst Du für die Onkologie?
Um als Fachkrankenpflegekraft für Onkologie arbeiten zu können, musst Du eine Weiterbildung absolvieren.
Vorerst solltest Du Dich fragen, ob Du persönlich das Zeug für die onkologische Pflege hast. Der Umgang mit Krebserkrankten, die womöglich keine Chance auf eine Heilung haben, erfordert viel Empathie und soziale Kompetenz. Du solltest gerne mit Pflegebedürftigen sprechen und gut mit trauernden Angehörigen umgehen können. Zudem solltest Du in der Lage sein, Arbeit und Privatleben zu trennen: Versuche schlechte Ereignisse in der Arbeit zu lassen, damit sie Dich nicht auch während Deines Feierabends belasten. Außerdem solltest Du Fachwissen besitzen und lernbereit gegenüber neuen Forschungen sein.
Fühlst Du Dich bereit für diese Aufgabe, kommen noch einige formale Voraussetzungen auf Dich zu. Du brauchst eine abgeschlossene Ausbildung als Altenpflegekraft, Gesundheits- und Krankenpflegekraft oder Gesundheits- und Kinderkrankenpflegekraft. Viele Weiterbildungseinrichtungen fordern zudem einige Jahre an Berufserfahrung.
Was sind die Inhalte der Weiterbildung zur Fachkrankenpflegekraft für Onkologie?
Je nach Organisation, in welcher Du Deine Weiterbildung als Fachkrankenpflegekraft für Onkologie machst, unterscheiden sich die Inhalte leicht. Allerdings gibt es einige Themenschwerpunkte, die meist behandelt werden:
- Erste Hilfe/ Reanimation
- Prävention
- Gesundheitsökonomie
- Psychologie
- Kommunikation
- Pädagogik
- Sterbebegleitung
- Symptomatik
- Spezielle Pharmakologie
- Radiologische und strahlentherapeutische Behandlungen
- …
Wie lange dauert die Weiterbildung?
Die Weiterbildung zur Fachkrankenpflegekraft für Onkologie dauert etwa zwei Jahre und beinhaltet ungefähr 2500 Stunden. Diese werden in praktische, sowie theoretische Weiterbildungen unterteilt. Die Weiterbildung kannst Du in Vollzeit, sowie in Teilzeit abschließen.
Was sind Deine Jobaussichten als Fachkrankenpflegekraft für Onkologie?
Durch die Entwicklungen in der Krebsforschung und den Fachkräftemangel hast Du in der Onkologie gute Jobaussichten. Allerdings musst Du womöglich dazu bereit sein, in eine Einrichtung zu wechseln, die Pflegebedürftige speziell onkologisch betreut.
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