Psychiatrische Pflegekraft: Spannender Job mit vielen Einsatzmöglichkeiten

Als psychiatrische Pflegekraft begleitest Du Menschen, die mental erkrankt sind. Dies kann stationär, also in einer Klinik, oder ambulant zu Hause sein. Dabei versuchst Du, Pflegebedürftigen ein möglichst eigenständiges Leben zu ermöglichen. Erkrankte Personen in einem psychischen, physischen und sozialen Gleichgewicht zu halten, ist also Deine Hauptaufgabe. Interessierst Du Dich für diesen Beruf, zeigen wir Dir hier, wie Du psychiatrische Pflegekraft werden kannst

So ist das Arbeiten als Fachkraft in der stationären psychiatrischen Pflege

In der stationären psychiatrischen Pflege arbeitest Du in Krankenhäusern in entsprechenden psychiatrischen Abteilungen oder in psychiatrischen und psychotherapeutischen Kliniken. Deine Patienten und Patientinnen sind meist Menschen, die an affektiven Störungen, Psychosen, Suchterkrankungen und weiteren mentalen Erkrankungen leiden.

Das sind Deine Tätigkeiten in der psychiatrischen Pflege

Im Mittelpunkt der Pflege steht Dein Patient oder Deine Patientin. Ziel ist es, durch eine enge Beziehung mit ihm oder ihr einen strukturierten Neuanfang ins Leben zu ermöglichen. Deine Aufgabenbereiche unterteilen sich zum einen in die Betreuung der Bewohnenden und dem Assistieren bei medizinisch-therapeutischen Maßnahmen.

Laut Schätzungen erkranken fast 20 von 100 Personen an Depressionen.

Vor allem bei der Betreuung ist Deine komplette Aufmerksamkeit gefragt. Du beobachtest Pflegebedürftige durchgehend anhand eines Pflegeplans. Dabei solltest Du auffälliges Verhalten erkennen und auch Einzelbetreuungen in Krisensituationen führen können. Zudem wirkst Du bei Therapien mit und begleitest Erkrankte bei Gesprächsübungen und Gruppensitzungen. Diese Therapiemaßnahmen können Ergotherapien, Soziotherapien oder andere Behandlungsverfahren sein. Im Rahmen der medizinisch-therapeutischen Maßnahmen gibst Du unter anderem Medikamente und Injektionen nach ärztlicher Delegation.

Darauf solltest Du bei Deiner Arbeit in der stationären psychiatrischen Pflege achten

Arbeitest Du in der psychiatrischen Pflege, unterscheiden sich Deine Aufgabenbereiche zur herkömmlichen Pflegetätigkeit. So ist die Körperpflege der Bewohnenden nicht Deine Hauptaufgabe. Stattdessen musst Du in der Lage sein, mit Krisen- und Gefahrensituationen umzugehen. Denn Menschen mit psychischen Erkrankungen können die Kontrolle darüber verlieren, was sie tun. In solchen Momenten solltest Du potenziell gefährliche Situationen erkennen und rechtzeitig handeln. Wie Du es schaffst mit der außergewöhnlichen Belastung im Pflegealltag umzugehen verraten wir Dir hier.

2020 wurden rund 790.000 Pflegebedürftige in stationären Einrichtungen psychiatrisch behandelt.

So sieht der Arbeitsalltag in der stationären psychiatrischen Pflege aus

Jede Klinik, Abteilung oder Psychiatrie organisiert den Tagesablauf anders. Vor allem hängt dies von der Spezialisierung der Klinik oder Einrichtung ab. Da psychiatrische Pflege jedoch das Ziel hat, erkrankten Menschen ein strukturiertes Leben zu ermöglichen, ist auch der Tagesablauf in Kliniken fest geplant.

Zuerst weckst Du Patienten und Patientinnen auf und führst die Visite durch. Das bedeutet, Du bringst sie zum Frühstück, machst beispielsweise Morgensport und sprichst mit ihnen über ihren Fortschritt. Der Rest des Tages ist für die meisten Pflegebedürftigen individuell gestaltet. Sie nehmen entweder an Therapiesitzungen oder Untersuchungen teil oder verbringen Zeit mit anderen Bewohnenden. Währenddessen stehst Du auch für Einzelgespräche, Therapien oder sonstige Anliegen bereit.

So ist das Arbeiten als Fachkraft in der ambulanten psychiatrischen Pflege

Bis vor knapp zehn Jahren wurden psychisch erkrankte Personen nahezu ausschließlich in gesonderten Kliniken und Psychiatrien betreut. Seit 2004 wurden jedoch erste ambulante psychiatrische Pflegedienste an einzelnen Standorten eingeführt. Seitdem hat sich die ambulante psychiatrische Pflege als wichtiger Teil des Gesundheitssystems durchgesetzt.

Anspruch auf ambulante psychiatrische Pflege haben vor allem Personen, die nicht von Gefahrensituationen betroffen sind. Die ambulante Hilfe soll Pflegebedürftige unterstützen, die sich nicht mehr selbst versorgen können oder wollen. Du unterstützt sie außerdem dabei, soziale Kontakte aufrecht zu erhalten und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.

Durch den Psychatrie Enquête 1957 – ein Bericht über die psychiatrische Versorgung in Deutschland – wurde die psychiatrische Pflege revolutioniert.

Das sind Deine Tätigkeiten in der ambulanten psychiatrischen Pflege

Dein Ziel ist es, Patienten und Patientinnen ein selbstständiges Leben im eigenen Zuhause zu ermöglichen. Hierfür besuchst Du sie unterschiedlich je nach ihren Bedürfnissen. Das kann mehrmals am Tag oder auch nur einmal im Monat sein. Wie auch in der stationären Pflege ist es Deine Hauptaufgabe, einen strukturierten Tagesablauf zu schaffen. Du unterstützt Pflegebedürftige bei Alltagsaufgaben, beobachtest ihren Krankheitszustand, erkennst und verhinderst Krisen und verabreichst Medikamente. Auch ambulant ist eine gute Beziehung zwischen Dir und Erkrankten ein Muss. Du solltest auf sie eingehen können, mitfühlend sein, Gespräche mit ihnen führen und sie motivieren. Darüber hinaus bist Du Schnitt- und Kontaktstelle zwischen Patient bzw. Patientin, Klinik und Angehörigen.

Darauf solltest Du bei Deiner Arbeit in der ambulanten psychiatrischen Pflege achten

Weil Du der Kontakt für Angehörige bist, trägst Du eine hohe Verantwortung. Du solltest immer erreichbar sein und auch in Notfallsituationen schnell bei Deinem Patienten oder Deiner Patientin sein können. Während Dir in der stationären Pflege von anderen Pflegekräften geholfen werden kann, bist Du im ambulanten Dienst meist auf Dich gestellt und solltest entsprechend krisensicher sein.

Mit Angehörigen von Pflegebedürftigen zu sprechen ist nicht immer leicht. Hier findest Du einige Tipps.

So wirst Du psychiatrische Pflegekraft (stationär oder ambulant)

Absolviere eine Fort- oder Weiterbildung

Um psychiatrische Pflegekraft zu werden, kannst Du eine Fort- oder Weiterbildung abschließen. Diese dauert berufsbegleitend zwei Jahre. Unterteilt wird die Weiterbildung in einen theoretischen und einen praktischen Teil.

Im theoretischen Unterricht schließt Du verschiedene Module ab, von denen Du einige frei wählen kannst. Beispiele hierfür sind „Beziehungsgestaltung und Fallverantwortung“, „Gerontopsychiatrische Pflege“ und „Kommunikation“.

Dein praktischer Teil findet innerhalb eines Praxiseinsatzes statt.

Abschließend gibt es eine mündliche und praktische Prüfung. Meisterst Du diese, erhältst Du den Berufstitel „Fachgesundheits- und Krankenpflegekraft für psychiatrische Pflege“ oder „Fachgesundheits- und Kinderkrankenpflegekraft für psychiatrische Pflege“ oder „Fachaltenpflegekraft für psychiatrische Pflege“.

Die Kosten für die Fortbildung belaufen sich je nach Anbietenden auf etwa 5.000 Euro.

Folgende Voraussetzungen musst Du für die Fortbildung mitbringen

Um formal zur Weiterbildung zugelassen zu werden, brauchst Du eine abgeschlossene Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegekraft, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegekraft oder Altenpflegekraft. Anspruchsvoll sind auch die persönlichen Eigenschaften, die Du mitbringen solltest. Du solltest Dir also genau überlegen, ob Du Krisensicherheit, mentale Stärke und Einfühlungsvermögen mitbringst.

Das sind Deine Jobchancen als psychiatrische Pflegekraft

Eine Weiterbildung in der psychiatrischen Pflege kann auch vor allem dann sinnvoll sein, wenn Du keine Perspektive in Deiner jetzigen Position siehst und Dich das spannende Feld der Psychiatrie interessiert. So kannst Du einen weiteren komplett anderen Pflegebereich entdecken.

Auch in der psychiatrischen Pflege werden Pflegekräfte händeringend gesucht, weshalb Du sehr gute Aussichten hast, eine passende Stelle für Dich zu finden. Dein Gehalt kann in manchen Fällen sogar höher sein als das einer Pflegekraft in einem Krankenhaus.

 

Durch die vielen Jobangebote für Pflegekräfte, kann es aber manchmal schwer sein, die wirklich passende Stelle für Dich zu finden. consil med hilft Dir dabei. Wir vermitteln Dich an Kliniken in ganz Deutschland – darunter viele spannende psychiatrische Kliniken. Bist Du interessiert, dann registriere Dich jetzt bei uns kostenlos und unverbindlich.

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Tags

pflege, pflegekraefte, Psychologie


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